Bei uns im Haus
Behandlung in der Praxis Dr. Lorch und Kollegen
Behandlungsablauf
Ablauf der Donogenen Insemination
Der erste Schritt auf Ihrem Weg zu einem Wunschkind durch Samenspende beginnt mit einem ausführlichen Aufklärungs- und Beratungsgespräch.
Für dieses ausführliche Gespräch sollte genug Zeit sein, um all Ihre Fragen, Ihre Sorgen oder gar Ängste besprechen zu können und von Ihnen alle bereits zuvor unternommenen Bemühungen auf dem Weg zu Ihrem Wunschkind zu erfahren.
In der Regel sind Ihnen als Wunscheltern zu diesem Zeitpunkt der ungewollten Kinderlosigkeit bereits die Gründe für das Ausbleiben einer Schwangerschaft bekannt und Sie kommen, um sich genauer über die Donogene Insemination zu informieren und darüber, wie diese Behandlung genau abläuft und welche Bedingungen es zu erfüllen gibt.
So können Sie im Gespräch mit dem Arzt all Ihre persönlichen Fragen stellen. Außerdem werden Ihre etwaigen bisherigen Bemühungen und Behandlungen in anderen Kinderwunschzentren besprochen und geklärt, wie es genau weitergehen kann. Gerne kann das Gespräch mit den Ärzten mit dem für die Samenbank nötigen Gespräch zeitlich zusammengelegt werden.
Überdies haben Sie die Gelegenheit uns kennen zu lernen, zu sehen, wie wir arbeiten und ob Sie uns Ihr Vertrauen schenken können. Schließlich ist das Thema Insemination mit Spendersamen doch ein sehr sensibles und umfassendes Thema, zu deren erfolgreichem Ablauf es unentbehrlich ist, dass Sie uns vertrauen.
Sollten Sie sich schließlich dazu entschließen, eine Behandlung im Kinderwunschzentrum von Dr. Lorch zu beginnen, geht es wie folgt weiter:
Sie melden sich telefonisch in der Praxis, sobald Ihre Blutung begonnen hat und geben die Länge Ihres letzten Zyklus an. Diese Informationen werden dann einem der Ärzte vorgelegt und er errechnet, wann Sie zur Ovulationsbestimmung, sprich zum Ultraschall vorbeikommen sollen. Meist findet ein bis drei Tage später dann die Donogene Insemination statt. Sollten Sie das Monitorin bei sich vor Ort machen wollen, so ist dies natürlich auch möglich.
Sollte eine hormonelle Unterstützung des Zyklus nützlich sein, so findet zuvor eine Hormonbestimmung sowie eine darauf genau abgestimmte Hormontherapie statt.
Nach der Insemination gilt es sich zu gedulden und auf einen Eintritt der Schwangerschaft zu hoffen.
Eine Donogene Insemination braucht somit pro Zyklus lediglich zwei Besuche in der Arztpraxis. Sollten Sie von weit her kommen, kann das Ovulatonsmonitoring aber eben auch von Ihrem Gynäkologen vor Ort durchgeführt werden.
Genaueres erfahren Sie in diesem Kapitel, beginnend mit der Frage:
Was versteht man unter einem Ovulationsmonitoring und wie läuft es ab?
Ovulationstiming und -monitoring
Pro Zyklus werden ein bis zwei Inseminationen zum optimalen Zeitpunkt vorgenommen. Dies kann im Spontanzyklus, oder - wenn es erforderlich sein sollte - nach Ovulationsauslösung im stimulierten Zyklus erfolgen.
Sollte die Eizelle nicht spontan oder an einem vorher planbaren Tag zum Eisprung kommen, kann die Follikelreifung medikamentös gesteuert werden.
Die Ovulationszeitbestimmung kann und sollte beim behandelnden Gynäkologen am Heimatort vorgenommen werden, um unnötig zeitraubende und damit stressauslösende Auto- oder Zugfahrten zu vermeiden.
Mit Ultraschall werden dann - beginnend ca. drei Tage vor dem zu erwartenden Eisprung - die Eibläschen untersucht.
Bei unklaren und nicht vorhersehbaren Befunden kann eine Blutentnahme in Frage kommen, bei der das Verhältnis der für einen optimalen Eisprung essentiellen Hormone (Östradiol, Progesteron, LH und FSH) gemessen wird. Möglicherweise müssen auch störende männliche Hormone oder Prolaktin und Cortisol gemessen werden.
Hierfür verfügt das Institut für Samenspende und Insemination der Cryobank-München über ein eigenes Hormonlabor, das über Nacht die Werte ermittelt. Auch im Urin kann das luteinisierende Hormon LH einfach bestimmt werden – dafür stehen Teste wie OvuQuick oder OvuTest in Apotheken zur Verfügung.
Ein Abbruch der Behandlung muss nach § 121a des SGBV bei Überstimulation erfolgen, was soviel bedeutet, dass mehr als drei befruchtungsfähige Eibläschen herangereift sind, und, falls alle befruchtet werden, mit einer Mehrlingschwangeschaft gerechnet werden muss.
Die Abort- und Missbildungsrate liegt bei der Donogenen Insemination sogar geringfügig unter dem Normalkollektiv.
Für erweiternde Informationen siehe auch Kinderwunschbehandlung mittels Zyklusmonitoring allgemein.
Eine zusätzliche Hormontherapie zur Stützung der Gelbkörperphase oder der implantierten Schwangerschaft wird bei Bedarf vorgenommen, ist aber nicht generell immer von Beginn an erforderlich.
Ablauf der Donogenen Insemination
Die donogene Insemination DI, häufig auch artifizielle donogene Insemination AID genannt, ist allerdings gar keine wirklich „künstliche" Befruchtung, sondern lediglich eine unterstützende Maßnahme zur Erzielung einer Schwangerschaft und somit vielmehr eine assistierte Reproduktion.
Schließlich bleibt der eigentliche Befruchtungsvorgang bei der DI, nämlich das Eindringen einer männlichen Samenzelle in die weibliche Eizelle, völlig naturbelassen und von außen unbeeinflusst – weshalb die Bezeichnung „artifiziell“ für dieses Verfahren nicht wirklich passend ist.
Lediglich bei der Intracellulären Spermainjektion (ICSI) handelt es sich um das Einbringen einer Samenzelle in die Eizelle durch Eingreifen des Arztes.
Die Besonderheit der DI liegt demnach darin, dass bei nicht ausreichender Menge und Beweglichkeit der Samenzellen des Ehemannes für eine natürliche Befruchtung das Sperma eines Organspenders zum Einsatz gelangt.
Anders, als bei der homologen Insemination HI, bei der ja in aller Regel meist frisches, aufbereitetes eigenes Sperma zum Einsatz kommt, wird hier tiefgefrorenes, sog. cryokonserviertes Sperma eines ausgesuchten Samenspenders verwendet, das mit einem Kryoprotektivum (KP) versetzt ist. Dieses Gemisch aus KP und Samenzellen, das bei –196 Grad Celsius in Stickstoffbehältern lagert, wird aufgetaut und in eine Inseminationskappe gefüllt, die daraufhin in eine optimale Position am Muttermund gebracht wird.
Ein Teil der Kappe, der sogenannte „Stift“, liegt im Gebärmutterhals vor dem inneren Muttermund; der andere Teil mit dem sogenannten „Teller“ liegt vor dem äußeren Muttermund.
Damit wird der Schleim nicht in seiner spermienansaugenden Wirkung beeinträchtigt, sondern „zieht“ die Samenzellen aus dem Medium in die Gebärmutterhöhle - unter Nutzung des düsenartigen Beschleunigungseffektes des inneren Muttermundes.
Das Anlegen der Inseminationskappe ist nahezu schmerzfrei und die Frau liegt, wie bei einer normalen gynäkologischen Behandlung, in Rückenlage auf dem Untersuchungsstuhl.
Auf Wunsch der Patientin kann das Spendersperma aber natürlich auch - wie bei der homologen Insemination mit frischen Sperma - direkt in die Gebärmutter gespritzt werden. Die Kryoprotektiva der neuesten Generation, die wir seit vielen Jahren im Einsatz haben, müssen hierfür vorab nicht ausgewaschen werden.
Die Schwangerschaftsraten bei Donogener Insemination
Zu Beginn der Behandlung ist die Erwartungshaltung bei den Paaren, die manchmal schon seit Jahren auf ein Kind hoffen, sehr hoch. Viele erwarten schon im ersten Behandlungszyklus eine Schwangerschaft.
Der schnelle Eintritt einer Schwangerschaft ist aber, wie im normalen Leben und im homologen System auch, vom günstigen Zusammentreffen einer Vielzahl weitgehend unbeeinflussbarer Einzelfaktoren abhängig.
Und so wird nur etwa jede zehnte Frau gleich beim ersten Mal spontan schwanger.
Generell haben jüngere Frauen bessere Chancen als Frauen, die schon älter als 35 Jahre sind.
Dies führt dazu, dass auch nach wiederholten Behandlungen die Bemühungen bei ca. 20 % aller Frauen ohne den ersehnten Erfolg bleiben.
Die Ursache hierfür liegt im Alter der Eizellen, die bei der Frau schon in der Embryonalzeit gebildet werden und so quasi mit ihr altern.
Als Faustregel gilt, dass mit 20 jedes 3. befruchtete Ei, mit 30 jedes 5. befruchtete Ei und mit 40 nur noch jedes 8. befruchtete Ei zu einer Schwangerschaft und somit zu einem geborenen Kind führen ( baby take home rate ).
Die sog. kumulative Schwangerschaftsrate liegt demnach bei über 70 % nach 1 Jahr, wobei 15 % der Frauen nach dem ersten Zyklus, 20 % nach drei Zyklen, 25 % nach sechs Zyklen und weitere 20% nach bis zu zehn und mehr Zyklen schwanger sind.
Es werden geringgradig mehr Söhne als Töchter geboren, als bei natürlicher Befruchtung – was wahrscheinlich mit der Befruchtung in unmittelbarer Nähe des Eisprungs zusammen hängt und mit der anfänglich höheren Vitalität männlicher Spermien ( mit Y-Chromosom ) gegenüber den etwas schwereren weiblichen ( mit X-Chromosom ).
Wie bei jeder normalen Schwangerschaft besteht auch bei der donogenen Insemination die Gefahr einer Fehlgeburt oder einer Fehlbildung; ebenso können - wie bei jeder anderen Schwangerschaft auch - genetisch belastete Kinder vorkommen; obwohl man sagen kann, dass diese aufgrund der sorgfältigen Spenderauswahl jedoch seltener auftreten.
Mehrlingsgeburten allerdings kommen häufiger vor: etwa ein Zwilling auf 30 Schwangerschaften ( statt auf 80 bis 100 Schwangerschaften bei natürlicher Befruchtung ), was u.a. mit der hormonellen Stimulierung der Follikelreifung zusammen hängt.
Eine Schwangerschaft nach donogener Insemination ist jedoch weder für die Mutter, noch für das Kind eine Risikoschwangerschaft.
Nach fünf bis sechs erfolglosen Behandlungszyklen sollte eine Diagnostik des Tubenfaktors bei der Frau durch Chromopertubation erfolgen, um die Chancen für eine erfolg reiche Weiterbehandlung abschätzen zu können.
Dabei werden über eine Bauchspiegelung die Durchgängigkeit der Eileiter geprüft und etwaige Verwachsungen ( z.B. nach Blinddarmentzündungen ) beseitigt. Auch das Vorliegen einer Endometriose kann auf diesem Wege erkannt und mit Lasertherapie möglicherweise gleich behandelt werden.
Wenn danach dann schließlich weitere 5 Inseminationen ohne Befruchtung verlaufen, kann leider kaum noch mit einem Erfolg einer donogenen Insemination gerechnet werden.
In diesem Fall sollte die Behandlung abgebrochen werden und zu anderen Techniken der assistierten Reproduktion übergegangen werden, wie beispielsweise zur Methode der IVF oder ICSI mit Spenderspermien, bei welchen der Tubenfaktor umgangen wird.
Neuere Techniken, wie die Klonierung und Haplodisierung somatischer Zellen, sind aus ethischen Gründen in Deutschland noch verboten; doch hier werden - bei entsprechender Gesetzeslage - in Zukunft auch Wege zu einem Verzicht auf fremde Keimzellen führen.
Von allen Paaren mit Kinderwunsch bleibt in Deutschland ca. jedes 7. bis 9. ungewollt kinderlos.